Via Jacobi

Wandern auf dem Jakobsweg: Von Rorschach nach Genf
Die Via Jacobi führt vom Bodensee nach Genf und ist Teil des europäischen Jakobsweges. Gesäumt von Kirchen, Klöstern und Kapellen bietet sie ein einzigartiges Wandererlebnis auf historischen Pfaden und durch abwechslungsreiche Kulturlandschaften.

Die Pilgerfahrt an das Grab des heiligen Jakobus in Santiago de Compostela ist eine der wichtigsten spirituellen Traditionen Europas. Als Teil des europäischen Jakobswegs führt die ViaJacobi dem Alpenfuß entlang vom Bodensee nach Genf quer durch die Schweiz. Wie Perlen auf einer Kette reihen sich Kapellen, Kirchen und Herbergen entlang der ViaJacobi aneinander und bieten zusammen mit der abwechslungsreichen Landschaft ein unvergessliches Wandererlebnis. Während für die Wallfahrer die spirituelle Erfahrung einer Pilgerwanderung im Vordergrund steht, genießen die Wanderer einfach den landschaftlich reizvollen Weg, der überwiegend auf historischen Pfaden durch die Alpenrandregionen führt.

1. Etappe von Rorschach nach Herisau

Die Stadt Rorschach am Bodensee war mittelalterlicher Verkehrsknotenpunkt und Seehafen von St. Gallen und bereits um 1300 als Pilgerstation erwähnt. Höhepunkte der Wanderung nach Herisau sind der Besuch der Stiftsbibliothek in St. Gallen und die Brückenlandschaft in Bruggen.

2. Etappe von Herisau nach Wattwil

Herisau, ältester appenzellischer Kirchort, wurde bereits im Jahr 907 schriftlich erwähnt. Der Weg führt an der ehemaligen Herberge zum Goldenen Stern vorbei und dann durch die vielgestaltige Hügellandschaft des Appenzells und des Toggenburgs bis nach Wattwil.

3. Etappe von Wattwil nach Rapperswil

Zwischen Wattwil und Rapperswil ist die mit Einzelhöfen besiedelte Landschaft durch sanft geschwungene Hügel mit kleineren und größeren Waldstücken gekennzeichnet. Verschiedene Hohlwege machen die Wanderung zu einem besonderen Erlebnis.

4. Etappe von Rapperswil nach Einsiedeln

Die Wanderung führt über den 2001 neu erstellten Holzsteg von Rapperswil nach Hurden und über den Etzelpass nach Einsiedeln. Auf dem Weg zum wichtigsten Pilgerzentrum der Schweiz beeindruckt besonders die großartige Aussicht auf den Zürichsee.

5. Etappe von Einsiedeln nach Schwyz

Von Einsiedeln aus wandern die Pilger über die Haggenegg durch das liebliche Hochtal der Alp zu den Gipfeln der markanten Mythen entgegen. Neben dem stattlichen Frauenkloster Au schmeicheln vor allem die Rundblicke auf die Glarner Alpen und über den Talkessel von Schwyz und Brunnen dem Auge.

6. Etappe von Schwyz nach Stans

Zu dieser Etappe gehört die Schifffahrt von Brunnen nach Treib, dem geschichtsträchtigen Susthafen am geografischen Berührungspunkt der drei Kantone Uri, Schwyz und Nidwalden. Sehenswert sind die zahlreichen Kappellen am Wegesrand sowie das Winkelrieddenkmal in Stans.

7. Etappe von Stans nach Flüeli-Ranft

Nach dem ersten Aufstieg nach Stans öffnet sich ein eindrückliches Panorama auf den Stanser Boden, den Vierwaldstättersee und die Innerschweizer Berggipfel. Höhepunkt am Ende der Etappe ist die Einsiedelei des Niklaus von Flüe mit den Ranftkapellen.

8. Etappe von Flüeli-Ranft zum Brünigpass

In Flüeli bietet sich dem Wanderer eine großartige Aussicht. Die abwechslungsreiche Route folgt den Ufern des Sarner- und des Lungernsees und ab der Kirche Lungern dem seit Jahrhunderten als Pilgerweg benutzten historischen Brünigweg.

9. Etappe vom Brünigpass nach Interlaken

Vom Brünigpass aus zeigt sich ein grandioses Bergpanorama mit den hohen Gipfeln des Berner Oberlandes und ewigem Schnee. Der oberhalb des Brienzersees am sonnigen Talhang verlaufende Weg bietet ein Landschaftserlebnis von außergewöhnlicher Schönheit.

10. Etappe von Interlaken nach Thun

Die Route führt durch abwechslungsreiche Wald- und Siedlungsgebiete und gibt immer wieder den Blick auf den Thunersee und die Berner Alpen frei. Auf der Route wandern die Pilger auch zu den Beatushöhlen, dem einstigen Wallfahrtsort des heiligen Beatus.

11. Etappe von Thun nach Wattenwil

Von Thun nach Wattenwil führt die Wanderung in beschaulicher Landschaft, mit der Stockhornkette im Hintergrund, an mehreren Seen vorbei. Neben dem Schloss Thun lohnt sich besonders der Besuch der romanischen Kirche Amsoldingen mit ihrer eindrücklichen Krypta.

12. Etappe von Wattenwil nach Schwarzenburg

Von kultureller Bedeutung an der Route nach Schwarzenburg sind die Klosterruine Rüeggisberg und die weit sichtbar auf einer Sandsteinrippe thronende Kirche Wahlern. Die Pilger wandern durch eine weitgehend intakte voralpine Landschaft.

13. Etappe von Schwarzenburg nach Fribourg

Die Wanderung führt durch das beliebte Naherholungs- und Naturschutzgebiet Sensegraben. Nach der Sodbachbrücke illustrieren die nun zahlreich auftretenden prächtigen Sakralenbauten eindrucksvoll, dass man nun die Grenze zum katholischen Kanton Freiburg überschritten hat.

14. Etappe von Fribourg nach Romont

Die Stadt Freiburg mit ihren zahlreichen historischen Bezügen zu Jakobus und zur Jakobspilgerei wäre allein schon eine Reise wert. Über die Brücke St-Apolline führt der Pilgerweg durch die abwechslungsreiche Landschaft der Glâne nach Romont.

15. Etappe von Romont nach Moudon

Die Kantonsgrenze wird auf einem Kretenweg überschritten, der beidseits eine weite Aussicht bis nach Curtilles bietet. Dem Fluss Broye entlang wandern die Pilger auf einem malerischen Uferweg. In Moudon lohnt sich der Besuch der Pfarrkirche mit dem prächtigen Chorgestühl.

16. Etappe von Moudon nach Lausanne

Entlang des Flusses Broye wandert man nach Bressonnaz, wo sowohl die Broye als auch der Fluss Carrouge gequert werden. Der Kretenweg nach Vucherens gibt den Blick frei auf die Freiburger Alpen und das Waldgebiet des Jorat. Vor dem Zentrum des urbanen Lausanne müssen einige Vororte durchwandert werden.

17. Etappe von Lausanne nach Rolle

In Lausanne führt die ViaJacobi von der Kathedrale Notre Dame aus, die Escaliers du Marché hinunter. In Vidy durchquert sie einen idyllischen Park mit römischen Ruinen und folgt dann bis nach Morges als beliebte Promenade dem Ufer des Genfersees.

18. Etappe von Rolle nach Coppet

Der Salon von Madame de Staël in Coppet war Treffpunkt Intellektueller, und bis heute lieben die Reichen und Berühmten den Genfersee. Auf dieser Etappe geht es entlang des Seeufers mitten über touristische Promenaden.

19. Etappe von Coppet nach Genf

Diese Wanderung führt durch Dörfer mit französischer Atmosphäre in die Weltstadt Genf. Höhepunkt und Abschluss ist die beeindruckende Kathedrale St. Pierre. Der Jakobus im prunkvollen Glasfenster trägt einen Purpurmantel mit Hermelinbesatz.

20. Etappe von Genf zur Grenze

Auf dem Weg zur Grenze folgt nach der Genfer Großstadt überraschend eine reizvolle Landschaft. Die Burg von Compesières, bis zur französischen Revolution 1798 Sitz einer Johanniterkompturei, dient heute als Museum über den Malteserorden.

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